Mir träumte ein Traum....



Wieder einmal wollten sie die Stadt erobern. Meine Stadt, deine Stadt. Unsere Stadt. Die braunen Horden. Fratzen, Glatzen, Ewiggestrige kamen mit dem Slogan „Der Tag der Zukunft“ und meinten „Der Tag der Vergangenheit“. Debil und unbelehrbar waren ihrer vorerst 30 Ganze, was sich jedoch nur auf die körperliche Anwesenheit bezog. Ihre Hirne sind nur halb und die bestehende Hälfte ist dazu noch ziemlich hohl.

Gut, sie wurden den Tag über ein paar mehr und standen uns gegenüber. Einer erdrückenden Mehrheit. Wie blöd muss man sein, um nicht zu verstehen!!! Ihr laut dröhnendes Kampfgeschrei erstickte im Gelächter der 40000 Andersgesinnten. Und bunt war deren Mischung.

Ja, gut, es ging nicht ohne Schwierigkeiten ab. Wie das immer so sein wird, wenn zwei so unterschiedliche Meinungen aufeinander prallen. Nun kann von „Aufeinander prallen“ nicht wirklich die Rede sein. Wenn eine kleine Schaumkrone (die sich auch noch für die Krone der Schöpfung hält) auf ein Meer prallt, geht sie ganz schnell unter und verloren.

Das brachte mich auf eine grandiose Idee, die mir im Halbschlaf kam.


Was wäre wenn......

.beim nächsten Auftritt dieser braunen Möchtegerns wir uns ihrem Zug anschließen, ihnen quasi „schützendes Geleit“ geben? Sie ein wenig auf ihrer Route „begleiten“, um sie dann in unserer Mitte „aufzunehmen“? Eine kleine Gruppe von 700 verschwindet in einem Meer von 40000?

Ich stelle mir vor, wir kleiden uns – um diese braunen Socken nicht gleich zu erschrecken – in ähnliches Zeugs, was wir dann nach und nach abstreifen. So gehen zunehmend bunt gekleidete frohe Menschen neben den 700 her, mischen sie auf und uns unter. Vereinzeln sie voneinander, nehmen ihnen ihre schwarze Last der Fahnenstöcke ab, damit sie nicht mehr mühselig und beladen einher gehen und ohne Belastung das Weite suchen können. Das ganz Weite. Möglichst das Nichtwiederkommende.

Unsere Stadt muss ein Meer des bunten Treibens werden, an jedem Platz, auf jeder Straße Musik und Tanz, Spaß und Spiel. Denn Fröhlichkeit und Spaß und Spiel ist das, was sie uns fortnehmen wollen und was sie am meisten daran hindern wird, ihre gestiefelten Füße in unsere Seelen zu setzen. Auf dem Hamburger Rathausmarkt fing es so an und muss sich ausbreiten wie ein Steppenbrand. Und dann träume ich davon, dass die behelmten Ketten aus dem Bild dieses Riesenfestes verschwinden. Kein Platz für braune Gestalten – hier nicht und nirgendwo sonst. Das ist ein kleiner Aufwand zu dem, was uns blühen würde, ließen wir die braunen Schattengestalten walten wie bisher.

In meiner Stadt muss so etwas möglich sein. Wir sind viele, sie – zumindest bisher – nur wenige, wenn auch noch genau so viel zu viele wie sie zählen.

Keine Macht den Faschisten und ihren Spießgesellen. Hier nicht und anderswo ebenfalls nicht.

In meiner Stadt keinen Fußbreit diesen Menschenverachtern. Diesen Seelenräubern. Diesen Jugendverführern. Diesen Lügnern und Betrügern. Diesen Gewalt Verherrlichenden und -ausübenden. Sie waren und sind von großem Übel. Ihr Erbe ist noch längst nicht begraben.

Ein Verbot wird nicht viel helfen. Aber etwas. Und den Rest erledigen wir – siehe oben.