- oder weshalb der Weihnachtsmann vergessen wurde

Polarenkalt

liegt deckengleich ein Schnee,

so weit das Auge sieht

und nur gedanklich zieht

noch eine späte Fledermaus

über den eisigen See.

 

Zum langen Schlaf schon

trollte sich der Bär

seit Krähenbeeren reiften

und in den versteiften

Wasserfällen aus Kristall

spiegelt sich das Himmelsmeer.

 

Zwischen dürren

Birkenstämmen finden

Rentierrudel wohl zuletzt

Moos und Flechte unbesetzt

und so mancher Vielfraß

begnügt sich nun mit Rinden.

 

Mittwinters vergaß

die Sonne dieses Land,

doch aus weiter Ferne

glänzen andere Sterne;

da werden in der längsten Nacht

wunderbare Schlitten angespannt.

 

In sanften Augen

spiegelt sich der volle Mond;

Zimbeln und Glockenspiel,

im schnellen Lauf zum Ziel;

ziehn den schwerbeladnen Schlitten

dorthin, wo die Liebe wohnt.

 

Feurig tanzend

lassen Fackeln bitten,

das Haus voller Gäste

auf dem Tisch nur das Beste

Kommt, Rentiere! locken die Kinder.

Schon hält der Schlitten.

 

Mit dem Ostwind

reisten heimlich Schatten.

Neidisch auf Leben

begannen sie ein Tuch zu weben

tödlich fest und undurchdringlich

legten sie es auf die Matten.

 

Ungezählte weiche Flocken

kommen hoch vom Himmel her.

Kinder singen leise

eine alte Weise.

Zwischen dürren Birkenstämmen

findet sich kein Rudel mehr.