oder: Gedanken in dieser Zeit
In dieser Zeit der Herrlichkeit,
in dem es leuchtet weit und breit
und Menschen plötzlich wirken,
als seien sie das ganze Jahr,
egal, wie es für andere war,
Reiser junger Birken;
in dieser Zeit, der Winterzeit,
da sind selbst jene nun bereit,
einander zu vergeben.
Doch am nächsten Tage schon
entzieht man sich erneut dem Lohn
und widmet sich dem Streben.
Gestern erklang zwar laut, doch sacht
der Glocken fein Geläute durch die „Weihe-Nacht“.
Wie wunderbar in „rau(h)en Nächten“ ihr Wohlklang tut;
von allen Seiten drang in altvertrauten Bildern
das Dur und Moll – in Worten kaum zu schildern.
Es ist gewiss: Trotz „wilder Horden“ wächst der Mut.
Das hat die Kirchenkultur mir gebracht:
Glockenklang zu langer Winternacht,
ich könnt ihm immer lauschen.
Und trüge ich die Sorge ums Gelingen,
ließe ich sie viel öfter noch erklingen.
Und Störer könnte ich so einfach tauschen.
Wohl dem, der einen Glauben hat,
der fest gewirkt und nimmer matt
das ganze Erdenjahr betrachtend.
Und der dazu mit Freuden denkt
an jene, die er gern beschenkt;
und anderer Glauben achtet.
So lange „Aberglauben“ stets das andere meint,
sich selbst weihräuchert und bescheint,
und glaubt, der Mittelpunkt des Alls zu sein,
so lange bleibt auf unserer Erde Schoß
die Liebe klein, die Kriege groß.
Und alles ringsum ist nur schöner Schein.
In diesem Sinn:
Mögen uns die RAUHEN NÄCHTE gewogen bleiben und die „wilden Horden“ unbeschadet wieder abziehen, das neue Jahr uns mit Weisheit segnen und sich so verhalten, wie wir es von ihm erwarten können.