So mancher Mensch sucht all die Zeit des Lebens
nach einem Sinn, nach dem erlösenden Aha.
Und zieht vielleicht den Schluss: Es war vergebens.
Nichts bleibt davon als ewiges Blabla.
Dazwischen aber leuchten helle Sterne,
nach denen greift er eher ungeschickt.
Sie rücken immer weiter in die Ferne;
vielleicht war nur ein Samtvorhang bestickt.
Er hofft auf Früchte aus des Nachbars Garten,
die er erlangen kann - ganz ohne viel Beschwer.
Er würde nur am Zaune stehen und warten,
dass sie in seinen Händen landen zum Verzehr.
So nimmt er nur die Nüsse ohne ihre Schalen,
vermeidet Saures, in das er beißen soll.
Er sucht nach leichten Wegen ohne alle Qualen;
was er vielleicht noch duldet, wär ein Lied in Moll.
Ein schönes Lied lässt sich mit Inbrunst singen,
auch mag ein Wortstreit voller Wonne sein,
doch was sind diese Hülsen gegen Vogelschwingen?
Was sind sie gegen Bäche? Gegen Sand und Stein?
Was ist die unbestritten wohl gesetzte große Rede,
wenn sie in einer Vollmondnacht verhallt?
Im Meeresrauschen fortgespült! Ich fürchte, jede
wird bald vergessen sein, so laut sie uns beschallt.
Auch diese Zeilen einer schnellen leichten Dichtung
sind für die Katz, schaut man sich nur mal um.
Sie sind vielleicht ein Pups auf eines Waldes Lichtung.
Dabei sind sie noch nicht einmal besonders dumm.
Wir aber können da noch lange jubeln oder grollen,
uns eigene Welten schaffen hier und dort:
Die Mutter Erde selbst hat - ohne es zu wollen -
in alle Ewigkeit das allerallerletzte Wort.
22. Februar 2014