Laternenzeit II
Lichter torkeln durch die dunklen Gassen,
Aufgehängt an leichten dünnen Stangen,
Taumelnd, wollen eigne Schatten fangen,
Ehe sie im feuchten Nebelgrau verblassen.
Rot und Gelb, orange in allen Klassen,
Neonröhren auch, mitunter mal mit langen
Elektrostäbchen für die wilden Rangen.
Nichts bleibt nachts dem Zufall überlassen.
Kleinode, wie mir scheint, sind nicht die Lichter,
Ich denke eher an die Träger dieser Pracht,
Nichts ist wohl kostbarer bei Tag und Nacht
Darum bewacht mir gut die kleinen Scharen,
Eines wie das andere, vor nächtlichen Gefahren
Rund um die Uhr; die strahlenden Gesichter.
Publiziert in "Oliven - mattes Grün", Dorante Edition, 2009