Gestern noch
Noch gestern streiften wir durch Feld und Auen,
entlang gereiftem Korn, durch Gras und Klee.
Noch gestern schwammen wir im nahem See:
erfreuten uns an Sommers Nacht, der lauen.
Noch gestern spürten wir des Hornes Fülle
und Erntegaben wohl im Überfluss,
noch gestern tauschten wir den heißen Kuss
beim Feuertanze ohne jede Hülle.
Es ist vorbei. Der Nebel steigt nach Erntesegen
und kalt wird es in Wald und Flur;
hinter Mauern brennen früh die Lichter.
Nun schlagen alle warmen Herzen dichter
und schauen ab und an auf ihre Lebensuhr.
Der erste Schnee liegt dünn auf schmalen Wegen.
November 2012