Der frühe Sänger

Den Morgen spüren alle, ehe er sich zeigt.

Hier und dort bedecken letze Reste

Schnee, verharrscht, die Wiesen

und die Sträucher tragen noch kein

Blütenkleid.

Nichts ist, was dieser Morgenkälte gleicht.

Sie kriecht in ungeschützte Leben

ein und trägt auf ihren Nebelflügeln

den Hauch des Schlafes, der für immer

reicht.

 

Dieser unwirtlichen Stunde trotzt ein kleiner Fratz

mit einem Liedchen aus dem warmen

Herzen; der Märzensonne fahle Finger

bescheinen bald den auserwählten Hecken-

platz.

 

Sein perlender Gesang trägt Felder weit;

er lockt die Schöne mit der roten Feder-

brust. Im Neste werden sie sich lieben.

fröhlich und hemmungslos – alles hat seine

Zeit.