Schnee, Feuer und Raben

Dass ich Dich liebe,

das vor allem

sollst Du hören.

Das sind die Worte,

die mir teuer sind.

Komm nah zu mir!

Still meine Triebe,

und wenn der Schnee weich fällt,

wird draus vielleicht ein Kind.

 

Lass mich Dich spüren

durch die Wildheit

Deiner Lippen.

Leg Feuer in mich

und verbrenn mit mir.

Lass Rosen wachsen,

wenn wir uns verführen.

Zum Schutze ihre Dornen,

blutrot der Blüten Zier.

 

Die Maien-Seelen

werden nicht

so lange halten.

So lass uns heut noch

Frühlingsträume bauen.

Lass wilder Vögel Lied

aus vollen Kehlen,

und lass uns von dem

nächsten freien Raben trauen.

 

März 98 ©Margret Silvester

- prämiiert bei Heymann Bücher in einem Lyrik-Wettbewerb -

 

publiziert in der Anthologie "Oliven -mattes Grün", Dorante Edition, 2009