So nah.....

Die Trauer um den einen Menschen ist noch nicht vergangen,

noch ist der letzte Ruheplatz nicht endgültig erreicht,

der Körper kaum erkaltet; bevor Gebein erbleicht,

bevor das Himmelsblau durch Wolken schwer verhangen

 

den neuen Tag uns zeigt; während wir zagen, zittern, bangen,

vernehmen wir - so frühlingswiesenfrisch und leicht -

dass etwas Neues schon beginnt. Tropfen fallen seicht

aus Blättern, die der Tau in kühlen Nächten aufgefangen.

 

Über Wassern wie aus Träumen fortgezogen

nicht zu greifen, kaum erspürbar erstes Ahnen

von der Kraft, die Lebensfunke heißt.

 

Dann bricht das Licht sich Bahn, es gleißt

der Sonne Strahl in tausendfachen Bahnen;

vom Werden kündet uns der Regenbogen.

April 2011